Falls ja, auf welche Weise? Eine volle Untersuchung der Wirkungen der Epidemie müsste sowohl Gesundheitliche als weitere Wirkungen umfassen, und unter den Gesundheitlichen müsste man unter unmittelbare Wirkungen des Virus und Wirkungen wobei das Benehmen der Menschen eine entscheidende Rolle spielt, trennen.
Unter den Letzterwähnten gibt es nicht nur etwa nicht ausreichende ständige Bereitschaft, die man vielleicht verstehen und entschuldigen kann. Theoretisch sind auch Inkompetenz und Korruption möglich. Weiterhin kann man von kontraproduktiven Wirkungen des Alarms sprechen. Eventuelle kontraproduktive Wirkungen könnten die am verletzlichsten Menschen härter betreffen als die allgemein Gesunden, sieh unten.
Dieser Artikel zielt nicht an die Frage der Überschrift zu beantworten. Nur ist das Ziel die Frage systematisch in verständliche Teilfragen aufzuteilen. Am Ende werden die Teile wieder in eine „demokratische“ Frage gesammelt.
1. Die medizinischen Wirkungen
Ein Mensch wird unvermeidlich infiziert, er oder sie bekommt die beste verfügbare Behandlung, stirbt doch. Das ist der „Idealfall“ wobei nur die Sterblichkeit des Menschen zu beklagen sein könnte.
Gelegentlich kommt aber etwas fragliches Menschliches dazwischen. Menschliches Benehmen, das die Wirkung des Virus Beeinflusst, kann gut oder auch unglücklich, oder gar bösartig, sein. Behandlung ist natürlich als Ausgangspunkt gut. Etwa bewusst oder fahrlässig eine verletzbare Person anzustecken, wäre aber bösartig.
Es ist längst klar geworden, dass die Menschen, die mit Corona starben, überwiegend alt waren und an Vorerkrankungen litten. Es ist auch beobachtet worden, dass die vorausgehende paar Jahre betreffend Influenza eher ruhig waren (John Andersons Interview mit Professor Michael Levitt am 2. Juni). Eine gewisse Übersterblichkeit während einer Influenza Pandemie ist normal (Wikipedia), und noch mehr wenn die vorausgehenden paar Jahre eher ruhig waren.
Frage 1: Wir können diese Fragestellungen aufstellen:
Frage 2: Wie viele Menschen starben an Corona, die sonst nicht gestorben wären?
Frage 3: Wie groß ist diese Übersterblichkeit in Vergleich zu einer Grippe?
Wie groß ist diese Übersterblichkeit in Vergleich zu einer Grippe, wenn man die Wirkungen einer „Grippe-freie Zeit“ einbezieht.
2. Die Wirkungen eines Alarms
Es ist nicht offensichtlich, dass ein eventuell falsches Alarm nur Geld kosten würde. Man kann sich vorstellen, dass eine übertriebene Vorstellung über die Gefahr, an sich eine Gefahr ausmachen würde. In New York, wird angedeutet, haben manche Menschen die schon sehr beschäftigten Krankenhäuser aufgesucht, und kann dadurch angesteckt worden sein. Es könnte denn um ausgerechnet die Verletzlichsten gehen, die wegen des Alarms Angst bekamen, und in die Krankenhäusern wollten. Der amerikanische Epidemiologe Professor John Ioannidis hat im Interview am 23 März (Journeyman Pictures) die letzterwähnte Möglichkeit angedeutet.
Es liegt auch ein sehr besonderes Interview mit der Krankenschwester Erin Marie Olszewski vor, ausgerechnet in New York. Ihr zufolge gab es zwei „nicht notwendige“ Gründe wofür Menschen mit Corona starben:
- Menschen wurden fehlerhaft behandelt, und zwar so fehlerhaft, dass sie an der Behandlung starben.
- Ein Zahlungssystem, wodurch private Krankenhäuser eine besondere Rückgabe für Corona-Fälle bekamen, hat nicht dazu motiviert, die noch nicht Getesteten von den schon Angesteckten zu trennen – im Gegenteil.
Wir gehen wohl davon aus, dass die Anzahl Menschen, die aus diesen „nicht notwendigen“ Gründen starben, nicht sehr hoch ist. Sie können doch eine wichtige Rolle gespielt haben wenn man die erste paar Monate die Gefährlichkeit der Epidemie einschätzen wollte.
Von den zwei Punkten oben können wir zwei Fragen ableiten:
- Wie viele von den Menschen, die mit Corona starben, starben wegen fehlerhafter Behandlung?
- Wie viele Menschen aus denen, die mit Corona starben, wurden in den Krankenhäusern angesteckt?
Besser kombinieren wir die zwei letzterwähnten Fragen in eine:
Frage 4: Wie viele Menschen starben mit oder an Corona als Nebenwirkungen des Alarms?
Alarm ist zwar kein präziser Begriff, bezeichnet aber zweifellos ein reales Phänomen. Wir müssen davon ausgehen, dass ein Alarm eine Unruhe bringen kann, die auch zu eigenständigen Schaden führen kann. Das Gegengesetzte ist gleichzeitig möglich. Wegen eines Alarms erhöht man etwa den Einsatz. In der Realität müssen wir uns aber vorstellen, dass es eine bestimmte Nettowirkung gibt, obwohl schwer festzustellen.
Wir gehen wieder davon aus, dass die Anzahl Menschen, die durch diese „nicht notwendigen“ Gründe starben, nicht sehr hoch ist. Wie betreffend die in den Krankenhäusern Angesteckten können sie doch eine wichtige Rolle gespielt haben wenn man die erste paar Monate die Gefährlichkeit der Epidemie einschätzen wollte.
3. An oder mit Corona?
Ob unnötig angesteckt oder nicht, eine Anzahl Menschen sind mit Corona gestorben, ohne dass Corona die Ursache war. Es gibt also die Fragen:
Frage 5: Wie viele Menschen sind mit Corona gestorben?
Frage 6: Wie viele Menschen sind an Corona gestorben?
Wie man sieht, stellen sich die zwei Fragen oben zusätzlich zu den noch weiter oben gestellten Fragen. Beim Ordnen der Fragen, ziele ich also keine Liste an, derer Antworten ein einfache, gegenseitig ausschließenden Kategorien der Todesfälle ausmachen würde. Ich ziele eine Übersicht an, die insgesamt eine möglichst sinnvolle Gesamtheit ausmachen soll.
Ich wollte dazu beitragen, dass die Corona als medizinische Gefahr überschätzt wird. Ich habe auch ein tieferes Ziel. Es geht darum, den menschlichen Ehrgeiz in Rahmen zu halten. Ich erwarte deshalb nicht, dass die hier gestellten Fragen über die Ursachen der Todesfällen je vollständig beantwortet werden werden. Ich will eher schließlich auf einige Fragen und entsprechende menschliche Ambitionen verzichten. Dazu komme ich am Ende des Artikels zurück.
4. Die sozialen Wirkungen
Das Virus selbst beeinflusst natürlich das Benehmen der Menschen nicht direkt (mit der Ausnahme physischer Schwächung). Sonst wird die menschliche Reaktion vor dem Virus von den Menschen selbst bestimmt.
Die sozialen Wirkungen können wir in zwei trennen: Wirkungen mit bzw. ohne (unmittelbare) gesundheitlichen Folgen. Dass die Menschen zu Hause bleiben, hat keine unmittelbaren gesundheitlichen Folgen. Wenn aber ein älterer Mensch mit Vorerkrankungen isoliert wird, um ihn vor Corona zu schützen, entstünde die Möglichkeit, er würde wegen der Isolation krank werden. Dasselbe gilt wenn die Person mit Corona krank wäre, und sie deswegen isoliert wurde.
Ein anderer Typ Soziale Wirkung mit gesundheitlichen Folgen wäre die Angst. Angst kann zu verschlechtertem Gesundheitszustand führen.
Somit gibt es eine Anzahl soziale Wirkungen die wir kennen oder uns gleich vorstellen können. Wir können weiter nicht ausschließen, dass es weitere soziale Wirkungen gibt, die wir nicht kennen.
Die Fragen, die wir über soziale Wirkungen stellen wollen, stellen wir vor allem in Zusammenhang mit den öffentlichen Maßnahmen. Wir können denn die folgende Frage aufstellen:
Frage 7: Wie viele Menschen sind durch soziale Nebenwirkungen der öffentlichen Maßnahmen an oder mit Corona gestorben?
Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass es auch hier um keine hohe Anzahl gehe. Es ist aber auch so, dass die Anzahl der Menschen, die überhaupt mit Corona starben, auch nicht erschreckend hoch ist, wenn man die allgemeine Sterblichkeit des Menschen einbezieht. Jeden Monat sterben etwa 1 Promille der Bevölkerung. Das sind in Deutschland rund um 8 000 Menschen. Durch die ganze Epidemie sind bis heute 9154 Menschen in Deutschland mit Corona gestorben.
Ich füge hinzu, dass das letzterwähnte Zahl ernüchtern sollte. Als Teil des Beitrags der Medien zu Erläuterung über die Krise haben Historiker mit dem schwarzen Tod verglichen. Die Aufregung heute ähnelt vielleicht der Aufregung damals. Durch den schwarzen Tod starben aber nicht Promille, sondern bis zu der Hälfte der Bevölkerung.
Wie gesagt, gibt es soziale Wirkungen, die keine direkten, gesundheitlichen Folgen haben. Es gibt aber auch soziale Wirkungen, die sonst nichts mit dem Virus zu tun haben, die aber gesundheitliche Folgen anderer Art haben. Falls die Krankenhäuser andere Patienten nicht behandeln können, etwa Herzkrankheiten, könnte das gesundheitliche Folgen haben, und Menschen könnten sogar sterben. Es folgt die Frage:
Frage 8: Wie viele Menschen sind an Krankheiten anderer Art wegen der öffentlichen Maßnahmen gestorben?
Um vollständig und Ausgewogen zu bleiben, könnten wir auch die umgekehrte Frage stellen. Wir können etwa davon ausgehen, dass manche Verkehrsunfälle als Nebenwirkung der öffentlichen Maßnahmen vermieden worden sind.
Frage 9: Wie viele Menschen sind durch Nebenwirkungen der öffentlichen Maßnahmen den Tod entkommen?
5. Konkludierende Frage: Wäre die Corona etwa eine Grippe?
Diese Frage halte ich für „demokratisch“ im doppelten Sinne. Die Frage ist einfach zu verstehen, und sie ist politisch relevant.
Normalerweise tritt die Regierung oder ein Minister zurück, wenn sie bzw. er einen deutlichen Fehler gemacht hat. Falls es Zweifel darüber gäbe, würde die Sache gelegentlich durch Gremien untersucht werden.
Gäbe es Zweifel über die Berechtigung (Verhältnismäßigkeit) der Öffentlichen Maßnahmen? Es gibt Kritiker, die die Maßnahmen für unverhältnismäßig halten, oder gar kontraproduktiv. Ich bin der Meinung, die Gesellschaft müsste die Frage klären.
Falls die Maßnahmen unverhältnismäßig sind, oder gar kontraproduktiv, müssten wir auch die Ursache des Fehlers suchen. Wie könnte es eintreffen – und gar weltweit?
Vielleicht hat der Mensch (unbewusst) heute zu hohe Ambitionen. Wir haben es zu dem Mond geschafft. Die öffentlichen Maßnahmen sind vielleicht davon getrieben, die Menschen wollen Gott-ähnlich über Leben und Tod herrschen.
Besser wäre denn, dass wir einander einfach anständig behandeln. „Lasst die Toden die Toden begraben“, wurde einmal gesagt. Es ist keine menschliche Aufgabe, und gar keine Pflicht, den Tod möglichst komplett in die Hand zu nehmen. Es ist nicht unbedingt wichtig und richtig dass wir alle Ältere und Kranken isolieren, etwa um die Statistik leicht zu verbessern. Besser lassen wir das Leben möglichst normal bis zum Ende laufen – eben bis zum Ende.
Appendix: Ein Gedankenexperiment
Stellen wir uns vor, dass ein Ruhm betreffend Waldbrände sich verbreiten würden: Dieses Jahr teilen sich alle Waldbrände spontan in zwei und brennen bei zwei Stellen weiter. Falls alle Menschen daran glauben würden, die Feuerwehr einschließlich, würden die entstandene Schäden kleiner oder größer werden? (Ich setze natürlich voraus, dass der Ruhm gar und ganz falsch sei.)
Ich würde vermuten größer. Es ist zwar nicht einfach einzuschätzen, denn die Feuerwehr wurde bestimmt viel mehr Geld zu Verfügung bekommen. Andererseits würden alle normalen Routinen in Frage gestellt werden. Allerlei Meldungen würden die Feuerwehr erreichen, und es wäre schwer einzuschätzen welche man nachgehen sollte. Meine Intuition wäre, dass die entstandenen Schäden größer werden würden.
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